Teckel
&
Jagd
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4 · 2019
Zum Leserbrief von Dirk Kreienmeier im DH 1/2 2019
Die Ausführungen von Herrn Kreienmeier
veranlassen mich dazu, ein paar Argu-
mente für die Änderungsvorschläge bezüg-
lich der Stöberprüfung darzustellen.
Zu Herr Kreienmeiers Punkt 1
Ein Vorschlag der Kommission lautet, die
Waldsuche und die Stöberprüfung unter
dem
Leistungszeichen
Stöberprüfung
zusammenzufassen. Die Art der Arbeit
wird dabei weiterhin erfasst, d. h., man
kann erkennen, ob der Hund vom Stand
aus gestöbert hat, oder ob er „waldge-
sucht“ hat. Diese Unterscheidung ist für
den späteren jagdlichen Einsatz – da gebe
ich Herr Kreienmeier Recht – von Bedeu-
tung.
Die Änderung hat aber einen ganz einfa-
chen praktischen Vorteil: Ich kann das Leis-
tungszeichen auf einer Prüfung in der
jeweiligen Variante vergeben. Dies spart
Prüfungstermine und damit Richterein-
sätze und führt vielleicht auch zu besser
besuchten Prüfungen.
Diese PO-Änderung hat keine Auswirkun-
gen auf den jagdlichen Einsatz der Teckel
vom Stand oder der Treiberwehr. Mit dem
„Fernaufklärer“ wählt man die Prüfungs-
variante „vom Stand“, den eher führer
bezogenen Hund lässt man in der Variante
Waldsuche prüfen. So wie man den Hund
im praktischen Jagdbetrieb als geschickter
und erfahrener Hundeführer bzw. Jagdlei-
ter auch einsetzen würde.
Zu Herr Kreienmeiers Punkten 2 und 3
Als Zuchtverein haben für uns die Leis-
tungszeichen einen besonderen Wert. Sie
dokumentieren Leistungen eines Hundes.
Sie liefern damit Informationen für Zucht-
entscheidungen. Leistungszeichen, die
keine neuen Informationen liefern, gehö-
ren im weitesten Sinne zum Prüfungs-
sport.
Das Leistungszeichen Stöbern im Jagdbe-
trieb ist genau solch ein Leistungszeichen.
Alle Informationen, die wir als Zuchtverein
brauchen, haben wir bereits auf der Stö-
berprüfung oder der Waldsuche oder der
Vielseitigkeitsprüfung gesammelt. Die
Information lautet in diesem Fall: Der
Hund sucht und findet Haarwild und ver-
folgt es laut. Warum sollen wir diese Infor-
mation zweimal sammeln und im Zucht-
buch mitführen. Die Möglichkeit, während
einer regulären Stöberprüfung zu jagen,
sieht unsere PO ausdrücklich vor. Das Leis-
tungszeichen Stöbern im Jagdbetrieb ist
damit nichts anderes als eine Stöberprü-
fung ohne Abrichtefächer, damit aus mei-
ner Sicht überflüssig.
Jagdliche Erfolge (auch des eigenen Hun-
des) sollten m. E. auch soweit selbstbeloh-
nend sein, dass nicht noch eine zusätzliche
Belobigung für den Einsatz des Teckels in
seinem zentralen Einsatzgebiet über der
Erde notwendig ist. Zumindest der Jagd-
praktiker sollte sich von dieser eher sportli-
chen Variante zur Motivation der Hunde-
führer distanzieren.
Anders ist die Situation beim Leistungszei-
chen „Sau Natur“. Zwar sehe ich auch die-
ses Leistungszeichen nicht als Auszeich-
nung. Es liefert jedoch die züchterisch
wertvolle Information, dass der Hund auch
am Schwarzwild arbeitet und wehrhaftem
Wild nicht ausweicht.
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