Der Dachshund 4-2019 - page 3

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4 · 2019
53
Editorial
&
Inhalt
April
Liebe Dackelfreunde,
seit nahezu rund zwei Jahren beschäftigen
wir uns mit der Fragestellung – sollten
gesundheitliche Vorsorgeuntersuchungen
nun zur Pflicht werden oder nicht – und
wenn ja, in welcher Form?
Um über die herrschende Meinung in
unserem Verein ein klares Bild zu erhalten,
habe ich im Frühjahr 2018 eine über meh-
rere Monate andauernde Mitgliederbefra-
gung durchgeführt. Des Weiteren wurden
die Züchter, Zuchtwarte, Landeszucht-
warte und alle Interessierten zu zwei Tref-
fen eingeladen. Sowohl die Umfrageergeb-
nisse als auch die Resultate unserer zum
Teil sehr engagierten und leidenschaftli-
chen Diskussionen der Züchtertreffen
ergaben eine deutliche Mehrheit, nämlich,
dass wir im Rahmen der Zuchtzulassung
Mindeststandards in puncto gesundheitli-
che Vorsorgeuntersuchungen schaffen
sollten. Die Prämissen dazu lauten – die
Vorsorgeuntersuchungen sollen für die
Rassen sinnvoll, dem wissenschaftlichen
Standard entsprechen sowie für die Betei-
ligten finanziell zumutbar sein.
Die Ergebnisse und Vorschläge sind formu-
liert und in die Antragsstellung zur anste-
henden Delegiertenversammlung im Mai
eingebracht. Für unseren Zuchtverein ist
damit eine große Chance geschaffen, sich
nicht nur über Vorsorgemaßnahmen zu
unterhalten, sondern sich klar zur gesund-
heitlichen Prävention zu bekennen.
Die folgenden Beiträge dieser „Der
Dachshund“-Ausgabe informieren Sie zu
Ergebnissen einer Dissertationsarbeit, wel-
che die Ergebnislage der PRA-Kataraktun-
tersuchungen unserer Teckel bis zum Jahr
2013 analysiert. Des Weiteren finden Sie
Hintergrundinformationen zum Inzucht-
koeffizienten. Als ein Ergebnis des letzten
Züchtertages und der Mitgliederbefra-
gung kristallisierte sich heraus, dass wir
uns präventiv um das Thema „Herz“ – dem
Motor – unserer Teckel kümmern sollten.
Wie eine mögliche Pilotstudie aussehen
könnte, finden Sie in den Ausführungen
von Dr. Kresken, Vorsitzender des Colle-
gium Cardiologicum.
In diesem Zusammenhang informiere ich
Sie über die Beschlussfassung des
geschäftsführenden Vorstands in seiner
Sitzung am 17. März 2019. Die in der ZEB
unter Punkt 2.3. aufgeführten Zuchtzulas-
sungsbedingungen werden ab dem 1. Juli
2019 für Rauhhaarteckel – aller Größen –
dahingehend erweitert, dass vor einer
Anpaarung ein Zuchtpartner auf OI (Osteo-
genesis Imperfecta) getestet sein muss. Ist
dieser OI-Träger, so darf die Anpaarung nur
mit einemOI-freien Zuchtpartner erfolgen.
Basis dieser Entscheidung ist die Stich-
probe von 500 untersuchten Teckeln,
wovon die OI-Träger-Quote im Bereich der
RH-Nt = 19,25 Prozent, RH-Zw = 17,71 Pro-
zent und RH-Kt = 4 Prozent zu einer auf die
Haarart bezogene Gesamtquote von 18,51
Prozent führt. Vermutlich sind diese Zah-
len nicht für die Gesamtpopulation der RH-
Teckel repräsentativ. Um in dieser Frage
jedoch Sicherheit zu erhalten, wurde die
vorbeschriebene
Untersuchungspflicht
beschlossen. Die Züchter werden zukünf-
tig jährlich zur Situation informiert, gleich-
zeitig wird der geschäftsführende Vor-
stand seine Beschlusslage regelmäßig
überprüfen. Das Zahlenmaterial weist
keine Trägerschaften bei Kurzhaar- und
Langhaarteckeln aus, weshalb sich die
Maßnahme auf die Rassen der Rauhhaar-
teckel bezieht. Der DTK nimmt damit sei-
ner aus dem Tierschutzgesetz herzuleiten-
den Fürsorgepflicht wahr.
Sehr gerne möchte ich an dieser Stelle
nochmals auf unser Meldeverfahren zur
Haltung/Ernährung und Gesundheit hin-
weisen. Der PDF-Meldebogen steht für alle
zugänglich auf der Startseite unserer
Homepage zur Verfügung. Die Möglichkeit
einer Onlineerfassung ist in Arbeit. Alle
Teckelfreunde sind eingeladen ihre Hunde
– junge, alte, gesunde, erkrankte, kürzlich
verstorbene – zu melden. Ziel ist es, über
diesem Weg umfassende Erkenntnisse zu
den Lebensumständen unserer Teckel zu
gewinnen. Die Datenerhebung ist nicht auf
DTK-Hunde oder Mitglieder beschränkt,
mitmachen sollen alle Teckelbesitzer –
auch im Ausland ansässige.
Das Gesamtkonzept der Meldedatenbank
würde in einemnächsten Schritt durch den
parallelen Aufbau einer Biodatenbank
abgerundet werden. Hiermit würde DNA-
Material von Teckeln gesichert werden, die
sowohl ein hohes Alter bei guter Gesund-
heit erreicht haben, als auch von Teckeln,
welche nachweislich an Erkrankungen lei-
den. Diese Überlegungen befinden sich
noch in einer Frühphase und werden durch
einen positiven Grundsatzbeschluss des
geschäftsführenden Vorstandes begleitet.
Eine solche Vorgehensweise würde uns in
die Lage versetzen, zukünftig Forschungs-
projekte sinnvoll begleiten zu können.
Der eine oder andere Leser stellt sich an
dieser Stelle sicherlich die Frage, wozu das
Ganze? – unsere Rasse ist doch robust und
von hoher Alterserwartung. – Ja, dem ist
auch so. Sich als Züchter/Zuchtverband
nachweislich um die Gesundheit der Rasse
zu kümmern, kommt natürlich in erster
Linie unseren Teckeln zugute. Es steigert
darüber hinaus den guten Ruf und den
Beliebtheitsgrad unserer Rasse in der
öffentlichen Wahrnehmung, bei interes-
sierten Hundekäufern, Teckel-Liebhabern
und Jägern. Wir sichern damit die Vielfalt
und Zukunft unserer Rasse.
Ihre
Heidrun Odenweller-Klügl,
Bundeszuchtwartin
Inhalt
April
Teckel
&
Jagd
Interview mit MarianneWein-Gysae
54
Mögliche Pilotstudie des DTK e.V.
56
Neujahrsempfang des
LV Berlin-Brandenburg
57
Zum Leserbrief von Dirk Kreienmeier
58
Delegiertenversammlung
des LVWestfalen
60
Winterwanderung
der Gruppe Holzminden
60
Wald-Kurs-Prüfung 2019
61
Erbliche Augenerkrankung beim Teckel
62
Impfen ist Lebensschutz
66
Bewerbung für das Amt ...
69
In
eigener
Sache
Mitteilungen der Geschäftsstelle
70
Beantragte Zwingernamen
70
Gratulationen
71
Wir trauern um ...
72
Was,
Wann,
Wo
Gebrauchsprüfungen
73
Körschauen/Zuchtschauen
79
Ausstellungen
80
Klein
anzeigen
Deckrüden –Welpen – Sonstiges –
Urlaub – Ferienwohnungen
83
Impressum
82
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