Teckel
&
Jagd
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5 · 2019
Z
ecken können sowohl auf Men-
schen wie auch auf Tiere gefähr-
liche Krankheiten übertragen.
Daher sollten Haustiere, bevor
sie wieder in die Wohnung kommen, auf
Zecken untersucht und mit Zecken abweh-
renden und abtötenden Maßnahmen
geschützt werden. Für die Behandlung soll-
ten ausschließlich Ektoparasitika ange-
wendet werden, die für die zu behandelnde
Tierart zugelassen sind. Beim Hund sticht
die Zecke bevorzugt in die Schenkel- und
Ellbogenfalte, Ohrränder, Schnauze sowie
zwischen den Zehen. Neben der in unseren
Breiten gängigsten Zeckenart – dem Holz-
bock (Ixodes ricinus) – haben sich in den
letzten Jahren vermehrt auch andere
Zeckenarten bei uns etabliert. Dazu gehö-
ren die Auwaldzecke (Dermacentor reticu-
latus) und die aus dem Mittelmeerraum
stammende Braune Hundezecke (Rhipice-
phalus sanguineus). Letztere hat die unan-
genehme Eigenschaft, dass sie sich nicht
im Wald oder dichtem Gestrüpp aufhält,
sondern sich zumeist in Wohnungen und
Häusern vermehrt und dort den Winter
übersteht. Die meisten Zeckenarten bevor-
zugen jedoch Waldregionen mit dichtem
Unterholz als Lebensraum. Auch Parkanla-
gen sind oft von Zecken bevölkert und
sogar der heimische Garten kann durchaus
als Zeckenbiotop dienen. Dort warten sie
dann auf ihre Opfer.
Zecken als Krankheitsüberträger
für Haustiere
Der Stich einer Zecke ist praktisch schmerz-
los und wird daher in den seltensten Fällen
wahrgenommen. Problematisch ist, dass
Zecken mit ihrem Stich beziehungsweise
während des Blutsaugens auch Krank-
heitserreger auf Mensch und Tier übertra-
gen können. Alle Katzenbesitzer wissen
zum Beispiel, dass ihre Lieblinge Zecken
mit nach Hause bringen können. Aber im
Gegensatz zu Hunden werden Katzen
wesentlich seltener durch Zeckenstiche
mit Krankheitserregern infiziert. Die
Gründe für dieses Phänomen sind nicht
eindeutig geklärt: Möglicherweise ist es
die verbesserte Fell- und Körperpflege
gegenüber Hunden, sodass Zecken früher
beseitigt werden können. Vielleicht liegt es
auch daran, dass die Katze bei ihren Streif-
zügen seltener die Brutstätten der Zecken
(Wald- und Auengebiete) aufsucht. In
jedem Fall sind die gefährlichen Infektio-
nen von Mensch und Hund wie Borreliose,
Babesiose oder auch FSME bei Katzen nur
sehr selten entdeckt worden.
Borreliose
Das Bakterium ist in ganz Europa verbreitet.
Auch in Deutschland kommt die Borreliose
flächendeckend vor. Die Infektionsrate der
Überträgerzecken (Holzbock) ist je nach
Gebiet sehr unterschiedlich. Nach Schätzun-
gen sind stellenweise bis zu 50 Prozent der
Zecken infiziert. Die Infektionserreger sind
Borrelia-Bakterien. Die Bakterien breiten sich
nach demZeckenstich über den Blutkreislauf
im gesamten Körper des Hundes aus und
können Organe, Gelenke und das Nervensys-
tem befallen. Bei Hunden und Katzen ver-
läuft die Borreliose meist ohne ernsthafte
Symptome. Allerdings kann der Hund an
einer schmerzhaften Arthritis erkranken.
Man geht davon aus, dass jeder dritte Hund
sich irgendwann in seinem Hundeleben mit
dem Erreger infiziert hat und Antikörper
gegen Borrelien gebildet hat. Eine Impfung
für den Hund gegen die Borreliose ist mög-
ZECKEN
ein Gesundheitsrisiko
für Mensch und Tier