Dachshund 7-8-2019_ - page 7

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7–8 · 2019
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Teckel
&
Jagd
N
ebel, Regen, stürmische Winde
– der Herbst zeigt sich an so
manchem Tag von seiner
wenig angenehmen Seite. Wie
gut, wenn auch der Hund ein warmes
Plätzchen diesem „Schmuddelwetter“ vor-
zieht. Doch halt! Anstatt sich über einen
gemütlichen Sofatag zu freuen, sollten
Herrchen und Frauchen jetzt lieber stutzig
werden. Wenn Hunde keine Lust mehr auf
Bewegung haben, ist das kein gutes Zei-
chen. Oftmals stecken Schmerzen dahin-
ter.
Die häufigste Ursache für Schmerzen beim
Hund ist die Arthrose, also ein Gelenkver-
schleiß, der das übliche altersbedingte
„Zipperlein“ überschreitet. Was passiert?
Der Gelenkknorpel ist von einer zähen Flüs-
sigkeit, der Synovia, überzogen. Diese
Gelenkschmiere sorgt dafür, dass sich
Gelenkflächen reibungslos gegeneinander
bewegen können. Sie federt auch harte
Stöße, wie sie beim Laufen und Springen
entstehen, ab. Kommt es in diesemZusam-
menspiel zu Störungen, sind dauerhafte
Schäden die Folge.
Meist tritt die Arthrose bei älteren Tieren
auf, doch auch junge Hunde können
betroffen sein. Rasse und Größe spielen
eine Rolle, anatomische Fehlstellungen,
Übergewicht, übertriebenes Training oder
bakterielle Infektionen können ebenfalls
zu Gelenkentzündungen führen. Es gibt
sogar Hinweise darauf, dass sich eine Fehl­
ernährung im Welpenalter später zu einer
handfesten Arthrose auswachsen kann.
Dennoch ist das Alter – und der damit ver-
bundene Verschleiß – die häufigste Ursa-
che für die Arthrose.
Leider ist Arthrose nicht heilbar. Der Hun-
dehalter muss dennoch nicht hilflos zuse-
hen. Der Tierarzt kann zum Beispiel
Schmerzmittel verschreiben, die unmittel-
bar Linderung bringen. Das ist auch des-
halb so wichtig, damit der Hund die Lust an
der Bewegung nicht verliert. Weitgehend
schmerzfrei zu sein, ist die Voraussetzung
für Therapien unterschiedlichster Art. An
erster Stelle steht kontrolliertes Bewe-
gungstraining, damit die Gelenke nicht
ganz „einrosten“. Auf Gewaltmärsche
sollte man verzichten, besser sind häufi-
gere, dafür kürzere Spaziergänge.
Auch die Hundephysiotherapie ist heute
weit fortentwickelt. Die Behandlungen
gleichen denen aus der Humanmedizin.
Massagen, Kälte- und Wärmeanwendun-
gen oder Ultraschalltherapien gehören
dazu. Schwimmen hat ebenfalls einen
guten Trainingseffekt. Noch besser
bewährt haben sich Unterwasserlaufbän-
der, die bereits in einigen Tierarztpraxen
angeboten werden. Auf dem Laufband
bleibt der Hund gezielt und relativ
schmerzfrei in Bewegung. Untersuchun-
gen haben gezeigt, dass mit Wasserthera-
pien der Muskelaufbau gefördert und
die Beweglichkeit arthrosegeschädigter
Hunde deutlich verbessert werden kann.
Angenehmer Nebeneffekt: Aktive Hunde
nehmen weniger zu, das entlastet die
Gelenke zusätzlich. Unterstützend wirken
auch Nahrungsergänzungsmittel mit knor-
pelaufbauenden oder entzündungshem-
menden Eigenschaften.
Bundesverband für Tiergesundheit e.V.
Pixabay
Den Hund
auf Trab
halten
Arthrose ist die häufigste Ursache
für Schmerzen beim Hund.
Betroffen sind nicht nur
ältere Tiere.
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