Der Dachshund 4-2018 - page 4

Teckel
&
Jagd
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4 · 2018
I
m Gegensatz zu gut erzogenen
älteren Hunden, bei denen die
meisten Porträt- und Standfotos
relativ gut planbar sind, wuseln
unsere Kleinsten immer herum und sind
nicht geneigt, uns unser Vorhaben zu
erleichtern. Während das Fotografieren
während der ersten Lebenstage dabei noch
zu den leichteren Aufgaben zählt, ist jegli-
che Form von Planung spätestens mit dem
Öffnen der Augen nur noch Schall und
Rauch.
Gold wert: ein Helfer
Da Welpen sich meist ähnlich verhalten
wie der sogenannte Sack Flöhe, ist ein Hel-
fer für die Anfertigung schöner Welpenfo-
tos unentbehrlich. Der Helfer motiviert
den Welpen zum Spiel, animiert mit Spiel-
zeug und Leckerlis und versucht, den Klei-
nen dabei immer im Einzugsbereich des
Fotografen zu halten.
Weißer Welpe vor weißem Grund?
Eine weitere Grundvoraussetzung für
schöne Welpenfotos ist die Bildgestaltung.
Bei Fotos verhält es sich genau wie mit der
Kunst: dem einen gefällt das eine, dem
anderen das andere. Fotografiert man im
Garten, müssen alle „Schandflecken“ im
Hintergrund verschwinden: keine Müllton-
nen, unaufgeräumte Holzstapel, keine
unordentlichen Gartentische, keine frei
zugänglichen Kabel. Will man drinnen
fotografieren, arrangiert man in einem
Raum ein kleines Ministudio. Dazu brau-
chen Sie eine Unterlage, die farblich mög-
lichst neutral und an den Welpen ange-
passt ist. Eine grellweiße Unterlage für
einen schwarzenWelpen ist beispielsweise
ungünstig, da der Kontrast zu stark wäre.
Neutrale Pastelltöne sind hingegen gut
geeignet. Auch der Hintergrund sollte farb-
lich zur Unterlage passen, hier kann man
mit Stofflaken improvisieren.
Es werde Licht!
Wie beleuchtet man den Welpen nun opti-
mal? Zum einen kann man mit einem Auf-
steckblitzgerät arbeiten. Dazu stellt man
den Blitz schräg nach oben, sodass der
Lichtstrahl von der Decke reflektiert wird
und so unser Aktionsfeld ausleuchtet. Will
man engagierter fotografieren, lohnt sich
vielleicht die Anschaffung von Baustrah-
lern. Diese kosten im Baumarkt inklusive
Stativ circa 30 bis 40 Euro. Um ein ange-
nehmes Licht erzeugen zu können, sollte
manmindestens zwei Lampen haben – das
macht 60 bis 80 Euro. Für diesen Preis sind
echte Fotolampen kaum zu haben. Ein
Nachteil haben die günstigen Baustrahler
allerdings: Sie produzierten viel Wärme.
Wenn aber die Vorbereitungszeit kurz
genug ist, wird dem Welpen daraus sicher
kein Nachteil entstehen.
Das Blitzen mit dem in der Kamera einge-
bauten Blitz ist für solche Fotos ungünstig,
da der Blitz immer unmittelbar von vorne
kommt. So entsteht ein sehr unschmei-
chelhaftes Licht. Egal, welches Ambiente
Sie nun für die Fotografie Ihres Welpen als
passend empfinden, wichtig ist: vor der
Fotosession bereiten Sie alles gründlich vor
– Welpen warten nicht, und ihre Ausdauer
ist sehr begrenzt.
Die Perspektive macht’s
Fotografieren Sie immer auf Augenhöhe
des Welpen! Fotos von oben verzerren den
Körper des Hundes und zeigen selbst vom
schönsten Welpen ein falsches Bild. Natür-
lich gibt es hierbei auch Ausnahmen
besonderer Perspektiven. Aber generell
sind diese Fotos eher dem künstlerischen
Bereich zuzuordnen und selten bei guten
Welpenfotos zu sehen.
Welpen
fotografieren
Ist der süüüß!
Es gibt wohl kaum etwas Niedlicheres als einen
Hundewelpen. Wenn so ein kleines Wollknäuel in einen
Haushalt einzieht, ist der Wunsch nach schönen
Erinnerungsfotos groß. Aber wie bannt man das
Tierkind optisch ansprechend auf den Fotochip?
Dr. Jochen Becker gibt Tipps.
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