Der Dachshund 12-2018 - page 15

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12 · 2018
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Teckel
&
Jagd
W
ussten Sie, dass Schnecken
ein schlechter Umgang für
ihren Hund sind? Dabei
können diese Tiere gar
nichts dafür. Denn sie sind nur die Überträ-
ger anderer, sehr unangenehmer, ja gefähr-
licher Gesellen. Die Rede ist vom Lungen-
wurm, einem Parasiten, der sich in Lunge,
Atemwegen oder sogar in Blutgefäßen von
Hunden breitmacht. Um dorthin zu gelan-
gen, durchläuft der Lungenwurm eine
komplizierte Entwicklung. Auf jeden Fall
benötigt er dazu eine Schnecke als Zwi-
schenwirt.
Sie meinen, „mein Hund frisst keine Schne-
cken?“ Aber es gibt unzählige, winzige Ver-
treter dieser Art. Diese können an Gräsern
oder anderen Gegenständen sitzen, die der
Hund ableckt. So gelangen die jungen Lun-
genwürmer in den Körper des Hundes, wo
sie sich zu geschlechtsreifen Parasiten ent-
wickeln und später ihre Eier legen. Die dar-
aus folgende Larvengeneration macht den
Tieren dann das Leben schwer. Sie verursa-
chen in der Lunge bzw. in der Lungenarte-
rie Gewebereizungen und kleine Entzün-
dungsherde. Der befallene Hund versucht,
die Fremdkörper durch Husten loszuwer-
den. Der Husten ist deshalb ein typisches
Symptom für eine Lungenwurm-Infektion.
Schwerer zuzuordnen sind andere Hin-
weise wie Nasenbluten oder Blutungen
unter der Haut des Tieres, die wie blaue
Flecken aussehen. Bisweilen stellen sich
sogar Verhaltensänderungen ein, weil das
Nervensystem geschädigt wird. Der Hund
scheidet Larven auch mit dem Kot aus, die
mit bloßem Auge nicht erkennbar sind.
Eigentlich gibt es nicht nur einen, sondern
zwei verschiedene Vertreter des Lungen-
wurms. Vermehrung, Ansteckungsweg
und Symptome sind jedoch vom Laien
kaum zu unterscheiden. Studien zufolge ist
mindestens jeder zehnte Hund, der wegen
Atemwegsproblemen dem Tierarzt vorge-
stellt wird, mit einer der Arten infiziert. Der
wahre Krankheitsverursacher lässt sich
über eine Kotprobe ermitteln und dann
gezielt behandeln. Regelmäßige Behand-
lungen mit lungenwurmwirksamen Präpa-
raten schützen den Hund vor diesen
gefährlichen Parasiten.
Doch Vorsicht: Auch Katzen können sich
mit Lungenwürmern infizieren und
dadurch krank werden. Der „Katzenlun-
genwurm“ scheint neuen Untersuchungen
zufolge sogar immer häufiger zu werden.
Katzen mit Freilauf sind besonders gefähr-
det. Sie können sich infizieren, wenn sie
beim Jagen Nager oder Vögel fressen, auf
deren Speiseplan Schnecken stehen. Die
Katze kann mit regelmäßigen Behandlun-
gen mit geeigneten Präparaten vor einer
Infektion geschützt werden.
Dr. Sabine Schüller,
Bundesverband für Tiergesundheit e.V.
Lungenwürmer sind weit verbreitet
Der Begriff „Lungenwurm“ steht nicht für eine einheitliche Gruppe von Würmern.
Er beschreibt vielmehr verschiedene Wurmarten. Ihre Gemeinsamkeit besteht
darin, dass eines oder mehrere ihrer Entwicklungsstadien die Lunge bzw. Atem-
wege befallener Tiere besiedeln. Relevante Lungenwürmer des Hundes sind Angios-
trongylus vasorum (Großer oder Französischer Lungenwurm) und Crenosoma vul-
pis (Kleiner Lungenwurm). Für beide Lungenwurmarten werden laut einer flächen-
deckenden Studie aus Deutschland unerwartet hohe Befallsraten bei Hunden
beschrieben. Auch Katzen können von Lungenwürmern befallen werden.
Die Lungenwürmer des Hundes sind, wie der Name vermuten lässt, Parasiten der
Lunge. Sie besiedeln die luftführenden Wege und darüber hinaus auch die Blutge-
fäße. Sie sind relativ klein und messen je nach Art nur zwischen 1 und 2,5 cm. Der
Parasit durchläuft im Laufe seines Lebens eine komplizierte Entwicklung und benö-
tigt einen sogenannten Zwischenwirt. Dieser Zwischenwirt ist eine Schnecke, die
die Larven des Parasiten aufnimmt. Der Hund kann sich durch Aufnahme dieser
infizierten Schnecken anstecken. Da es sehr viele sehr kleine Schnecken gibt,
geschieht dies eher unbewusst und zufällig beim Spielen oder Belecken. Schnecken
mögen hohe Feuchtigkeit, sodass sie sich bisweilen sogar in einem draußen stehen-
den Trinknapf wiederfinden und dann beim hastigen Trinken versehentlich ver-
schluckt werden können. Betroffen sind Hunde jeden Alters. Einer Untersuchung
zufolge kommen Lungenwürmer in 7,4 Prozent der Kotproben von 810 untersuch-
ten Hunden mit ungeklärten Atemwegserkrankungen vor. Es handelt sich bei Infek-
tionen mit Lungenwürmern in jedem Fall um eine ernstzunehmende Erkrankung,
die sogar tödlich enden kann.
Regelmäßige
Entwurmung
bannt tödliche
Gefahr
Winzige Lungenwürmer können schwerwiegende
Infektionen beim Hund verursachen.
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